MENA - Eine Region der Vielfalt und Chancen

Bild: LEG Thüringen

Die Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas - abgekürzt MENA - gehören zu den attraktivsten Absatzmärkten für die deutsche Exportwirtschaft. 2010 und 2011 war Deutschland sogar der größte europäische Exporteur in die MENA-Region, die seit Jahren ein starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum verzeichnet. Damit enden die wirtschaftlich bedeutsamen Gemeinsamkeiten schon und es muss differenziert werden: zwischen der Golfregion auf der einen Seite und dem Maghreb, dem westlichen Teil Nordafrikas sowie dem Maschrek, dem Osten, auf der anderen Seite. Vor allem die schnell wachsenden arabischen Golfstaaten treiben das Wirtschaftswachstum in der MENA-Region an. Die in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar – um nur einige zu nennen - unternommenen Diversifizierungs- und Modernisierungsanstrengungen der Wirtschaft führen auch dazu, dass zukünftig nicht nur die Förderung von Öl und Gas dieses Wachstum tragen werden, sondern auch nachgelagerte Produktionsprozesse.

Es wird erwartet, dass die Golfstaaten im Jahr 2014 Waren im Wert von über 500 Milliarden US-Dollar importieren werden, ein neuer Rekord. Darüber hinaus stehen massive Investitionen in den Sektoren Infrastruktur, Energie, Wohnungsbau und Gesundheit an. „Made in Germany“ ist in der arabischen Welt nach wie vor sehr geschätzt und gefragt.

Anders verhält es sich im Maghreb und Maschrek. Dort können die meisten Länder - Algerien, Libyen und der Irak ausgenommen - nicht auf große Öl- und Gasvorkommen zurückgreifen, so dass das Wirtschaftswachstum im Wesentlichen von der Bevölkerungsdynamik und dem privaten Konsum getragen wird. Anders auch als in den Golfstaaten hat in einigen dieser Länder der sog. „Arabische Frühling“ stattgefunden. Dieser politische Umbruchsprozess dauert immer noch an, was in manchen Fällen zu einer leichten Abschwächung des Wirtschaftswachstums geführt hat, z.B. in Tunesien und Ägypten. Dennoch lag im vergangenen Jahr das Wirtschaftswachstum im Maghreb (Marokko, Algerien und Tunesien) zwischen 3 und 5 Prozent. Auch steigt die Kaufkraft in diesen Ländern weiter und liegt deutlich über dem afrikanischen Durchschnitt.

Alles in Allem bleibt die gesamte MENA-Region auch in diesem Jahr wirtschaftlich spannend. Export- und Kooperationschancen bieten sich für Unternehmen aus Thüringen bei vielen Gelegenheiten: Für KMU aus den Bereichen Wasser- und Energieversorgung beispielsweise in Jordanien, in Ägypten in der Bauwirtschaft und dem Bereich Geotechnik. Dabei kommen KMU insbesondere wegen Ihres Know-hows zum Zuge. Ein Engagement sollte, je nach Land, mit Augenmaß und Umsicht vorbereitet werden.

Zur Person:

Bei Thüringen International bin ich seit Oktober 2013 als Projektleiter für die MENA-Region tätig. Als Diplom-Sozialwirt habe ich interdisziplinär Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft studiert. Internationale Erfahrungen habe ich im Rahmen meiner Tätigkeit in der Privatwirtschaft (Evonik Industries, Brüssel) sowie meiner Arbeit bei der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung - Internationale Placement Services und der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit gesammelt. Ich freue mich, Ihnen mit Informationen sowie in beratender Funktion bei Ihren Auslandsaktivitäten in der MENA-Region zur Seite zu stehen.

Ansprechpartner:
Hakim Kennich
Telefon: 0361 5603 479
E-Mail: Hakim.Kennich(at)LEG-Thueringen.de