Napoleon Bonaparte soll einst geraten haben, den „chinesischen Drachen“ schlafen zu lassen, sonst ließe er die Welt erzittern. Der Drache ist tatsächlich erwacht, und China verfügt schon heute über ein enormes Gewicht für die Weltwirtschaft. Dies ist auch in Thüringen zu spüren: Schon seit Jahren nimmt China einen der vorderen Ränge in der Exportstatistik des Freistaats ein, bei den Importen ist es sogar der erste Platz. Die Volksrepublik ist bei weitem der wichtigste Thüringer Außenhandelspartner in Asien.
Die neue chinesische Führung unter dem Präsidenten Xi Jinping hat ehrgeizige Ziele zum Ausbau der Wirtschaft und Infrastruktur formuliert, die dem gesamten Land Wohlstand verheißen. Damit wird fortgesetzt, was erst vor 35 Jahren von dem Reformer Deng Xiaoping begonnen wurde: die Öffnung Chinas nach Jahrzehnten der Isolation und Selbstbezogenheit.
Wo liegen die Chancen für Thüringer Unternehmen? China ist längst kein exotischer Markt mehr, sondern für viele heimische Firmen bereits ein etablierter Export- und Produktionsstandort. Dennoch ergeben sich für Unternehmen aller Technologiefelder auch in Zukunft weitere Möglichkeiten, insbesondere in den Bereichen GreenTech, Medizintechnik, Lebensmittelverarbeitung und Maschinenbau.
Trotz der Dominanz Chinas im Ostasiengeschäft sind die anderen interessanten Märkte aber keineswegs zu vernachlässigen: die Republik Korea als „Next-Eleven-Staat“ zum Beispiel hat sich in den letzten vier Jahrzehnten vom Agrar- zum Industriestaat entwickelt. Mittlerweile ist es die zwölftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Weltfinanzkrise wirkte sich nur für eine kurze Zeit aus, Korea erholte sich sehr schnell von ihren Folgen und verzeichnete ein sehr positives Wachstum. Chancen für Thüringer Unternehmen bestehen in den Wachstumsfeldern Life Science, Maschinenbau, Kunststoff, Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie besonders im Bereich Optik/Optoelektronik.
China hat Japan mittlerweile als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst. Entgegen der schwierigen Situation des Landes hinsichtlich der demographischen Entwicklung und der hohen Staatsverschuldung bleibt Japan ein anspruchsvoller, aber interessanter Markt für Thüringer High-Tech-Unternehmen. Die Handelsbeziehungen haben sich in den letzten Jahren nach einem Einschnitt 2008/09 wieder positiv entwickelt.
Vietnam ist wie Korea eines der „Next-Eleven“-Länder und eine der dynamischsten Volkswirtschaften Asiens. In den letzten Jahren ist das BIP in Vietnam zumeist über 8 Prozent gewachsen, und Vietnam gehört nach Einschätzung der Weltbank zu den Ländern mit mittlerem Einkommen. Potentiale für Thüringer Firmen ergeben sich vor allem in den Branchen Medizintechnik und infrastrukturelle Beratungsdienstleistungen. Zudem sind viele Vietnamesen, die im heutigen Wirtschaftsleben in Vietnam in entscheidende Positionen aufgerückt sind, in der DDR ausgebildet worden. Sie verfügen immer noch über gute Kontakte in die neuen Bundesländer.
In China, Korea und Vietnam stehen Ihnen unsere lokalen Vertreter gerne zur Verfügung. Sie unter-stützen Sie unter anderem dabei, geeignete Geschäftspartner zu finden und Kontakte zu Entscheidungsträgern, Verbänden und Institutionen anzubahnen oder auszubauen.
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Zur Person:
Seit 2006 ist die Weltregion Ostasien mein Arbeitsgebiet bei der LEG Thüringen. Als Sinologe bin ich mit den kulturellen Besonderheiten Chinas und seiner angrenzenden Länder bestens vertraut. Ich finde die Entwicklung, die in diesen so verschiedenen Ländern bei jedem Besuch in der Region zu bemerken ist, sehr spannend. Hier bieten sich vielfältige Möglichkeiten für Thüringer Unternehmen. Profitieren auch Sie von der großen Dynamik!
Ansprechpartner:
Dr. Gilbert Metzger
Tel.: 0361 5603 476
Gilbert.Metzger(at)LEG-Thueringen.de