Kein Katastrophenszenario: AHK Russland rechnet mit Auslaufen der Sanktionen in 2015

Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer rechnet damit, dass die Sanktionen gegen Russland stufenweise auslaufen. Das sagte Vorstandsvorsitzender Michael Harms auf einer Pressekonferenz anlässlich des Tages der offenen Tür der AHK Russland am 25. November in Moskau. Die Mehrheit der mehr als 6.000 in Russland tätigen deutschen Unternehmen erwarte zwar für 2015 eine Rezession, aber die langfristigen Aussichten für den russischen Markt blieben positiv. „Das ist kein Katastrophenszenario - in vielen Branchen geht die Arbeit einfach weiter.“

Den Branchen Automotive, Maschinenbau und Medizintechnik gehe es gegenwärtig schlechter, wobei die Bauindustrie, die Landtechnik, der Einzelhandel und die Chemieindustrie die Auswirkungen der Krise nicht so stark zu spüren bekommen. Gegenwärtig gebe es einen „Hunger nach Land“, sagte Harms, die Investitionen in die Landwirtschaft würden spürbar steigen.

Thomas Brand, Rechtsanwalt, Mitglied des Vorstandes der AHK Russland, äußerte sich positiv zur Rechtsentwicklung im wirtschaftlichen Bereich. In den kommenden zwei Jahren würden weitere Gesetze verabschiedet, die den Unternehmen das Arbeiten in Russland erleichtern.

George Barbey, Generaldirektor der OOO Lanxess, machte auf die zunehmende Konkurrenz aus China aufmerksam, insbesondere im Maschinenbau. Problematisch sei vor allem, dass die Chinesen die Finanzierungen oft gleich mitliefern würden.

Quelle: Russland aktuell, Ausgabe 49 - 2014 vom 2. Dezember 2014, S. 9