Südafrika – Tor zum afrikanischen Kontinent

Bild: LEG Thüringen / Thüringen International

Am 3. Mai startete eine fast 50-köpfige Thüringer Wirtschaft und Wissenschaftsdelegation unter Leitung von Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee zu einer viereinhalbtägigen Reise nach Südafrika, um Marktchancen für Thüringer Unternehmen auszuloten und neue Kontakte zu knüpfen. Auf dem Programm standen nicht weniger als 40 Wirtschafts- und Wissenschaftstermine – darunter Kooperationsbörsen, Workshops, Besuche von renommierten Universitäten und Unternehmen sowie der Erfahrungsaustausch mit Vertretern am Kap ansässiger deutscher Unternehmen. Auf politischer Ebene standen zehn Gesprächstermine – unter anderem mit der südafrikanischen Wissenschaftsministerin Naledi Pandor; dem Wirtschaftsminister der Provinz Gauteng, Lebogang Maile; und der Premierministerin der Provinz Western Cape, Helen Zille, auf der Agenda. Besuche der international wichtigen Fachmessen „Africa Health", „Automechanika" und „Africa Automation Fair" rundeten das Programm ab.

Zu den konkreten Ergebnissen der insgesamt sehr erfolgreichen Reise gehört die Ankündigung des südafrikanischen Unternehmens Bell Equipment, den Thüringer Standort auszubauen. Bell Equipment produziert Muldenkipper und montiert diese für den europäischen und nordamerikanischen Markt bei Eisenach. Die Investition beläuft sich auf 15 bis 20 Mio. € und wird 120 neue Arbeitsplätze schaffen. Weiterhin wurde eine engere Zusammenarbeit mit der wirtschaftlich bedeutenden südafrikanischen Provinz Gauteng, die u.a. Johannesburg und Pretoria umfasst und mehr als ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet, vereinbart.

Den Rahmen für weitere Aktivitäten im Wissenschaftsbereich setzten Kooperationsvereinbarungen zwischen den Universitäten Jena, Stellenbosch (Kapstadt) und Witwatersrand (Johannesburg) im Bereich Medizin und Informationstechnologien. „Jetzt geht es darum, all diese Vereinbarungen und Absprachen durch ganz konkrete Projekte mit Leben zu füllen“, betonte Tiefensee. „Daran arbeiten wir gemeinsam mit unseren südafrikanischen Partnern.“

Der südafrikanische Markt biete große Chancen, aber auch viele Herausforderungen und Probleme, auf die die Unternehmen sich einstellen müssten, sagte Tiefensee weiter. Chancen für eine künftig engere Zusammenarbeit sieht der Minister vor allem in Bereichen wie der Berufs- und akademischen Ausbildung, in der Industrieforschung oder beim Ausbau der Medizin- und Energieinfrastruktur des Landes. Südafrika habe einen riesigen Nachholbedarf bei der Strom- und Wasserversorgung, aber auch beim Breitbandausbau oder der Ausstattung von Krankenhäusern

Besondere Herausforderungen für Unternehmen könnten sich aus der teilweise störanfälligen Energieversorgung, dem Fachkräftemangel, aber auch aus sozialen und ethnischen Spannungen ergeben, die in der noch jungen Demokratie Südafrika nach Jahrzehnten der Apartheid - trotz aller Bemühungen - noch nicht vollständig überwunden seien. Man müsse diese Faktoren ernst nehmen und richtig einordnen, sagte Tiefensee. Dennoch: „Südafrika ist ein wirtschaftlich aufstrebendes Land, das erhebliche Anstrengungen unternimmt, um Investoren ins Land zu holen“, so der Wirtschaftsminister. Als Sprungbrett zum afrikanischen Kontinent sei das Land für Unternehmen aus vielen Branchen hoch interessant.

Ein Fazit der Reise steht fest: Thüringen kommt wieder nach Südafrika!

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