Interview mit Thüringens Innovationsbotschafterin für Israel

Bild: LEG Thüringen

Frau Geier, seit wann unterstützen Sie Thüringer Unternehmen bei ihren Geschäftsmöglichkeiten in Israel, was verbindet Sie persönlich mit dem Freistaat?

Als langjährige Mitarbeiterin der AHK Israel bin ich sozusagen ganz natürlich in die Aufgabe "gerutscht". Die AHK Israel unterstützt Thüringer Unternehmen schon seit geraumer Zeit und hat auch oft Delegationsreisen aus Thüringen ausgerichtet und begleitet, die unter der Leitung des Thüringer Ministerpräsidenten und der Wirtschaftsstaatssekretärin erfolgten. Aus diesen immer enger werdenden Beziehungen und dem Kennenlernen des großartigen Teams der LEG Thüringen entstand der Wunsch, die Kooperation zu intensivieren und zu strukturieren, und so habe ich die Aufgabe einer Innovationsbotschafterin für Thüringen International in Israel übernommen. Seitdem hatte ich schon mehrmals Gelegenheit anlässlich der Thüringer Außenwirtschaftstage, Thüringen zu besuchen – und habe mich total in Land und Leute verliebt!

Wo bestehen derzeit die größten Chancen für Thüringer Unternehmen, um in Israel Fuß zu fassen? Was sind aktuelle Trends, von denen gerade Thüringer KMU profitieren können?

Thüringer Unternehmen eröffnen sich gute Chancen in den Bereichen Industrie 4.0, Umwelttechnologien und Elektrooptik. Im Wirtschaftsbereich Photonik beispielsweise gibt es bereits regen Austausch und zahlreiche Kooperationen, die wir noch weiter ausbauen können. Auch für traditionelle Industrien bestehen gute Chancen, so hat ein Thüringer Türenhersteller bereits mehrere israelische Krankenhäuser mit seinen Produkten beliefert.

Israel, die Start-up-Nation, bietet sich vor allem als Lieferant innovativer Technologien an, dies vor allem in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Smart City, Mobilität und Cyber Security.

Was sind die Besonderheiten des israelischen Marktes?

Israel zeichnet sich durch die höchste Start-up-Dichte weltweit aus, durch eine offene Gesellschaft, hochqualifizierte Fachkräfte, eine enorme Innovationsdynamik und ein ausgeprägt start-up-freundliches Ökosystem. Es ist aber auch ein Land, das durch seine geopolitische Inselsituation auf Kooperation und Märkte in der EU, den USA und Asien angewiesen ist. Israelische Unternehmen und Start-ups sind ständig auf der Suche nach strategischen Partnerschaften im In- und Ausland. Klimatische Bedingungen, Wassermangel und eine immer weiter steigende Bevölkerungsdichte bringen große Herausforderungen im Umwelt- und Energiebereich mit sich. Hier besteht ständiger Bedarf an Technologien und Dienstleistungen.

Wie unterstützen Sie Thüringer Unternehmen konkret auf diesem besonderen Markt? Wie kann man Sie kontaktieren?

IIch stehe Thüringer Unternehmen und auch Hochschulen in allen Fragen zum Aufbau von Geschäftsbeziehungen und allgemeinen Kontakten zur Verfügung, und sie können sich mit jedem Anliegen an mich wenden: von der ersten Marktrecherche bis zur Betriebspartnervermittlung, von der Messeberatung bis zur Vorbereitung und Begleitung von Geschäftsreisen. Unsere Kammer bietet vielfachen Mehrwert: langjährige Positionierung an der Schnittstelle der Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern, ein exzellentes, breitgefächertes Netzwerk an Kontakten, Erfahrungswerte aus allen Branchen sowie die Kompetenz, technologische Trends zu identifizieren. Ich pflege regelmäßigen Kontakt zu öffentlichen Stellen und Branchen, zur Start-up-Szene, den Technologietransferorganisationen der Universitäten, F&E-Zentren, Inkubatoren – davon kann jedes Thüringer Unternehmen profitieren!

Meine Kontaktdaten sind hier abrufbar.