Ein Rückblick auf die Entwicklung des Thüringer Außenhandels 2017

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Der Thüringer Außenhandel stand im Jahr 2017 unter einem guten Stern. Dies lässt sich mit Fug und Recht behaupten, auch wenn vorläufige Zahlen des Statistikamtes bislang nur bis zum dritten Quartal 2017 vorliegen. Sollte sich der Wachstumstrend im Exportgeschäft der ersten drei Quartale (Exportsteigerung von 7 % zum Vorjahreszeitraum) in den letzten drei Monaten dieses Jahres fortgesetzt haben, so wird der Freistaat erstmals die 15-Milliarden-Euro Marke im Exportgeschäft übertreffen. Das Thüringer Ausfuhrvolumen wird in diesem Jahr somit wieder deutlich stärker gestiegen sein als das Thüringer Bruttoinlandsprodukt.

Mit großem Interesse werden auf Grund komplizierter oder sich perspektivisch ändernder außenwirtschaftlichen Bedingungen die Außenhandelszahlen mit den USA, dem Vereinigten Königreich und Russland verfolgt. Während die Thüringer Exportzahlen der ersten drei Quartale im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für die USA leicht rückläufig waren und für das Königreich leicht zulegen konnten, zeichnete sich eine bemerkenswerte Entwicklung in Bezug auf Thüringer Exporte nach Russland ab: Diese konnten trotz anhaltender Sanktionen um 32 % ansteigen.

In der Rangfolge der wichtigsten Thüringer Auslandsmärkte gab es für die ersten drei Quartale 2017 wenige Veränderungen. Ungarn kann den Spitzenrang als wichtigster Thüringer Absatzmarkt von den USA wieder übernehmen. Die Vereinigten Staaten nehmen nun den zweiten Rang ein, gefolgt von Frankreich, dem Vereinigten Königreich, China und Österreich, welches sich im Absatzmarktranking um zwei Ränge verbessern konnte. In der Bedeutung von Liefermärkten kann China seine Spitzenposition behaupten.

Erfreulicherweise konnte der Freistaat seine Exportquote in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um fast einen Prozentpunkt erhöhen.  Diese Entwicklung ist umso wichtiger, als der Freistaat gerade bei dieser Kennzahl auch auf Grund seiner kleinteiligen Unternehmensstruktur im nationalen Ländervergleich einen der hintersten Ränge belegt. Auch wenn ganz allgemein die Aussagekraft von Exportquoten, die den Auslandsumsatz von Industriebetrieben ab 50 Mitarbeitern berücksichtigen, für die Analyse von gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen hinterfragt werden darf, so lässt sich doch zumindest ein für Thüringen positiver Trend belegen.