Die iranische Wirtschaft hat mit knapp 80 Millionen Menschen und einer überwiegend jungen Bevölkerung großes Wachstumspotential. Der Anteil der Einwohner, die jünger als 24 Jahre alt sind, liegt lt. GTAI bei 40 Prozent (im Vergleich zu Deutschland lt. Statista: ca. 23 Prozent). Allerdings herrscht lt. GTAI gerade in dieser Altersgruppe eine hohe Arbeitslosenrate, die verbunden mit einem hohem Inflationsdruck von 15,1 Prozent, steigender Binnenverschuldung, rückläufigen Exporten und einem sinkendem Ölpreis zur wirtschaftlichen Rezession der letzten Jahre führte. Nach einem leichten Anstieg des BIP im Jahr 2014 (lt. Auswärtigem Amt plus 3 Prozent), sank es lt. GTAI 2015 von 416,5 Milliarden US-Dollar auf 369,9 Milliarden US-Dollar. Die wirtschaftlichen Probleme des Landes resultieren überwiegend aus dem Embargo, das aufgrund des Nuklearprogramms von der internationalen Gemeinschaft gegen den Iran verhängt wurde. Im Januar 2016 wurden die internationalen Wirtschafts- und Finanzsanktionen aufgehoben, so dass mit einem starken Anstieg der Exporte und einem zügigen Abbau des Investitionsstaus gerechnet wird. Die stärksten Wirtschaftszweige des Iran sind lt. Auswärtigem Amt der Öl- und Gassektor, die Automobilindustrie, die petrochemische Industrie, die Landwirtschaft und die Metallindustrie. Allerdings bestehen auch in der Medizintechnik, der Informations- und Kommunikationstechnik und im Maschinenbau durch den hohen Investitionsbedarf gute Exportchancen. Um die Wirtschaft anzukurbeln, setzt die Regierung Ruhani auf ausländische Investitionen, lokale Produktion und Technologietransfer.
International besitzt der Iran seit 2005 einen Beobachterstatus bei der WTO und bei der Shanghai Cooperation Organisation, die sich vorwiegend mit Sicherheits- und Energiefragen befasst. Das Land ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC) und der Economic Cooperation Organisation, einem Wirtschaftsverbund, dem auch die west- und mittelasiatischen Staaten Türkei, Pakistan, Aserbaidschan, Turkmenistan, Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Tadschikistan und Afghanistan angehören. Darüber hinaus hat der Iran einen Mitgliedsstatus innerhalb des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und den wichtigsten wirtschaftsrelevanten Organisationen, wie zum Beispiel der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD).