Auf Kuba wurde im März 2016 Geschichte geschrieben. Seit über 90 Jahren hatte kein US-Präsident den Inselstaat besucht, Barack Obama aber wollte das angespannte Verhältnis durch Annäherung lösen. Er traf sich in Havanna mit Kubas Regierungschef Raoúl Castro und veranlasste die Lockerung des langjährigen Kuba-Embargos und Einreiseverbotes. In der Wirtschaftswelt wächst seitdem die Hoffnung, dass sich Kuba weiter öffnen und gerade für ausländische Investoren zu einem neuen absatzstarken Exportmarkt entwickeln könnte. Bereits in den Jahren zuvor wurde unter Raúl Castro versucht, ausländische Investitionen zu erleichtern und vorsichtig neue Wege für die Privatwirtschaft zu öffnen. Seine deutlichen strukturellen Probleme kann Kuba dennoch nicht einfach abschütteln. Weitere Reformen sind nötig und die aktuelle Devisenknappheit sowie der Mangel an Öl zwingen das Land zu einem Sparkurs und hemmen das Wachstum.
Potenzial als neuer, reizvoller Markt hat Kuba mit seinen 11 Mio. Einwohnern dennoch. In vielen Bereichen, wie z.B. Energieversorgung, Infrastruktur, Medizin- und Biotechnologie und Bauwesen, bestehen akute Bedarfe. Hemmnisse in der Kreditversicherung und das US-Embargo bremsen jedoch viele Investoren aus. Einen spürbaren Aufwind verzeichnet hingegen bereits die Tourismusbranche, da viele Besucher noch das „alte“ Kuba erleben möchten, bevor es an Originalität verliert.
Welchen Weg das Land nun nach dem Tod Fidel Castros einschlagen wird, bleibt abzuwarten. Auch die Frage, wie sich das Verhältnis zu den USA unter dem neuen Präsidenten Donald Trump weiterentwickelt, wird spannend. Lassen Sie uns also die karibische Insel weiter im Auge behalten. Hier bewegt sich etwas!