Global Markets Extra-Ausgabe

Japan: Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt wächst wieder

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Neueste Entwicklungen in Japan lassen aufhorchen: Der chinesische Handy-Konzern Huawei will seine Produktion nach Japan auslagern. Ein Bild, das zu Japans Strategie passt, zukünftig weltweit wieder stärker als Forschungsstandort und Innovationsschmiede anerkannt zu werden. Mit Themen wie Industrie 4.0, Automation bzw. dem Internet der Dinge oder der Erforschung künstlicher Intelligenz ist das asiatische Land bereits heute ein Vorreiter.

Japan überraschte in den letzten Monaten zudem mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum, als Experten es vorhergesagt hatten. Entwickelt sich das BIP weiter wie bisher, erscheint ein Jahreswachstum von 4 Prozent realistisch – mehr als in der EU oder in den USA. Die Regierung interpretiert das stetige Wachstum der letzten Jahre als langfristigen Aufschwung und zieht Vergleiche mit den 60er Jahren.

Nicht zu unterschätzen ist, dass das Gros des Wachstums auf den Privatkonsum der Japaner zurückzuführen ist, der für circa 60 Prozent des BIP verantwortlich ist. Exporte spielen hier eine verhältnismäßig kleine Rolle. Gleichzeitig unterfüttert der Staat die wirtschaftliche Entwicklung mit großen Konjunkturprogrammen und einer expansiven Geldpolitik. Diese sogenannten „Abeconomics“, die Premierminister Shinzo Abe ins Leben gerufen hat, scheinen auf fruchtbaren Boden zu fallen und die Investitionstätigkeit japanischer Unternehmen anzuregen, ihre langfristige Nachhaltigkeit bleibt aber schwer abzuschätzen.