Indonesien ist der größte Inselstaat der Welt und erstreckt sich auf über 5.120 Kilometern Länge von der Ostspitze bis zum westlichen Ende. Der Archipelstaat ist mit über 266 Millionen Einwohnern das viertbevölkerungsreichste Land der Welt und das bevölkerungsreichste Land des ASEAN-Raumes. Etwa 40 % der Bevölkerung Indonesiens sind jünger als 25 Jahre.
Indonesien befindet sich seit zwei Jahrzehnten auf einem stabilen Wachstumskurs. Nachdem das BIP im Jahr 2018 real um über 5 % gewachsen ist, wird auch für dieses Jahr ein ebenso hohes Wachstum erwartet. Zu den führenden Wirtschaftszweigen gehören die Landwirtschaft, die Öl- und Bergbauindustrie, die Automobilindustrie sowie eine bedeutende Textil- und Digitalindustrie. Die Verschuldung ist auf niedrigem Niveau und der Staatshaushalt solide.
Trotz der insgesamt guten Lage steht das Land vor erheblichen Herausforderungen, denn die industrielle Basis ist schwach. Der Anteil der verarbeitenden Industrie am BIP-Beitrag liegt bei lediglich 20 Prozent und ist seit Jahren rückläufig. Mittelfristig sollten daher zukunftsträchtige Industrien weiterentwickelt werden, um gesamtwirtschaftlich auf Wachstumspfad zu bleiben.
Der angespannte Arbeitsmarkt und steigende soziale Unterschiede nähren in Indonesien eine Debatte darüber, ob einheimische Unternehmen vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden sollen. Das Land ist jedoch weitgehend auf importierte Technologien angewiesen. Auch wenn China wachsende Anteile an den Gesamtimporten in Indonesien einnimmt, hat "Made in Germany" in Indonesien einen exzellenten Ruf. Deutsches Hightech bleibt weiter gefragt.
Das Handelsvolumen zwischen Thüringen und Indonesien entwickelte sich in den vergangenen Jahren dynamisch. Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik exportierte Thüringen im Jahr 2018 Waren und Dienstleistungen in Höhe von fast 25 Millionen Euro nach Indonesien. Die wichtigsten Thüringer Exportwarengruppen sind hierbei Maschinen, pharmazeutische Erzeugnisse sowie elektrische Ausrüstungen.