Den einen herausgehobenen Player in der Weltwirtschaft gibt es nicht mehr, international tätige Unternehmen und Forschungsinstitute erleben eine Welt mit mehreren Machtzentren. Zudem lassen geopolitische Spannungen oder Wirtschaftskriege einst verlässliche Lieferketten brüchig werden. Vor diesem Hintergrund liegt es nahe, sein Augenmerk auf China zu richten, ist das Land mit seiner Volkswirtschaft doch in puncto geopolitisches Gewicht, Größe und technologischer Kompetenz eine der größten Wirtschaftsmächte in der neuen Weltordnung. Längst hat sie sich vom früheren Absatz- und Fertigungsstandort zu einem Wirtschaftsraum mit hoher Innovations- und Technologiekompetenz entwickelt; chinesische Unternehmen gelten inzwischen in Zukunftsbranchen wie Batterie-, Autonomes-Fahren- oder Robotik-Technologie als führend, ähnliches gilt für Bereiche wie Künstliche Intelligenz, 5G oder digitale Plattformen. Auch bezüglich der Frage der Sicherung von Ressourcen ist China mit seiner Bereitstellung von seltenen Erden und strategisch wichtigen Rohstoffen wie Lithium oder Grafit ein attraktiver Partner. Unternehmerische Einblicke in diese Entwicklungen und mögliche Kooperationen mit chinesischen Partnern in diesen Feldern haben für beteiligte Firmen strategischen Wert.
Die Beziehungen Deutschlands respektive Thüringens zu China sind bereits heute sehr intensiv. So sind gegenwärtig rund 5.200 deutsche Unternehmen mit 1,1 Millionen Arbeitsplätzen in China aktiv, wobei 90 Prozent von ihnen direkt für den dortigen Markt produzieren. In der Volksrepublik erzielen zahlreiche DAX-Konzerne ein Drittel oder mehr ihres Umsatzes. Neben Großkonzernen vorwiegend aus den Branchen Automotive, Maschinenbau und Chemie engagieren sich auch viele Mittelständler vor Ort. Für Thüringen ist China der bedeutendste Handelspartner, nämlich der wichtigste Liefermarkt und der viertwichtigste Exportmarkt. Darauf baut die Delegationsreise auf, die von Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John geleitet werden wird. Generell ist das Anliegen der Reise der Ausbau und die Vertiefung der Beziehungen zwischen China und Thüringen auf wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und politischer Ebene. Thüringen wird sich vor Ort als attraktiver Standort präsentieren, Vertreter des Freistaats sprechen chinesische Investoren an und offerieren die Unterstützung von chinesischen Investitionen in Thüringen. Die Wirtschaftsdelegation profitiert von zielgerichteten Unternehmensbesuchen und Business-Matchmaking mit vielfältigen Kontakten zu Wirtschaftsvertretern aus der Volksrepublik. Im Mittelpunkt stehen die Wirtschafts- und Technologiefelder Robotik und intelligente Fertigung, Automotive, Optik/Optoelektronik/Sensorik, digitale Transformation/Künstliche Intelligenz sowie grüne Umwelttechnologien. Stationen der Reise sind nach jetzigem Planungsstand Peking mit zahlreichen Kontakten zu Regierungsvertretern sowie Unternehmen wie Alibaba, Lenovo und Baidu, Shanghai mit vielfältigen Kontakten zu innovativen und weltweit bedeutenden Unternehmen sowie Ningde mit einem Besuch des Hauptsitzes des Batteriezellenherstellers CATL – dieser Weltkonzern tätigte in den vergangenen Jahren die größte Einzelinvestition eines Unternehmens nach der Wende in Thüringen, und Wirtschaftsministerin Boos-John und die Delegation kommen sehr gern einer Einladung des Konzerns nach. Außerdem sollen Exkursionen zu interessanten Wirtschaftsstandorten in Changzhou, Taicang und Suzhou angeboten werden.
Informationen zur Delegationsreise nach China erhalten Sie hier: Delegationsreise in die VR China 2025.