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Importverbot trifft russische Mittelschicht
Die größten russischen Lebensmittelhändler führten laut der Sberbank 2013 zwischen 10 und 20 Prozent ihrer Waren aus dem Ausland ein. Verkaufsmanager gaben sich patriotisch und zeigten sich zuversichtlich, die Ausfälle verkraften zu können. Tatsächlich dürften die Wirkungen unterschiedlich sein: Besonders Käufer in den Großstädten und aus der Mittel- und Oberschicht werden das veränderte Sortiment spüren – auf dem Markt eines sibirischen Dorfes dürfte sich hingegen am Angebot wenig ändern. Die Preise könnten jedoch hier wie dort steigen.
Als eine „Schocktherapie“ für die russische Landwirtschaft wird der von Präsident Wladimir Putin verordnete Importstopp für viele westliche Agrargüter deshalb in Moskau schon bezeichnet. Zunächst ist der Schritt allerdings mehr Schock als Therapie: Der Kreml bemüht sich um zusätzliche Agrareinfuhren aus der Türkei sowie aus lateinamerikanischen und asiatischen Ländern, die Russland trotz der Ukraine-Krise allesamt nicht mit Sanktionen belegt haben.
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