Erfolgreiche USA-Reise gibt Inspiration und Impulse für Thüringer Delegation
29. Januar bis 4. Februar 2023
Surfing the Tech Waves. Exploring the American Way of Innovation.
Mit inspirierenden Eindrücken und manch neuer Geschäftsoption im Gepäck kehrte die Thüringer Delegation unter Leitung von Wirtschaftsstaatsekretärin Dr. Katja Böhler Anfang Februar von ihrer USA-Reise zurück. 30 Teilnehmende hatten innerhalb einer Woche Station gemacht in Sacramento, Berkeley, San Franciso sowie im Silicon Valley. Die Firmenverantwortlichen und Forschenden nutzten Termine mit Mitgliedern des kalifornischen Parlaments sowie dem Bürgermeister von Berkeley, machten sich vor Ort ein Bild von der Optikmesse Photonics West und nahmen an Investorengesprächen und Netzwerkveranstaltungen der lokalen Wirtschaft teil; zudem besuchten sie Unternehmen und Hochschulen.
Letztere Stationen der Reise waren konkret die Unternehmen Intel, Autodesk, Primer.AI, Nividia, Jabil und Applied Materials sowie die Stanford University und die University of California Berkeley. Der Abstecher ins Silicon Valley erfolgte, weil die eigentlich vorgesehene Station Austin (Texas) wegen eines Wintersturms nicht besucht werden konnte. Im Silicon Valley stand auch das Thema Fachkräftegewinnung im Fokus – dort stehen Freisetzungen in fünfstelliger Größenordnung an, und erörtert wurde, ob manche Fachkraft in Thüringen, wo Mangel an qualifizierten Beschäftigten herrscht, arbeiten könne. In Gesprächen mit US-amerikanischen Gründern holte sich die Thüringer Delegation zudem Anregungen dafür, die Gründungsförderung im Freistaat zu optimieren. Im Gespräch mit den Gründern ebenso wie bei den Unternehmensbesuchen wirkte die Leidenschaft und Motivation der amerikanischen Akteure inspirierend – und ein großes Thema war dabei inhaltlich die rasante Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Aufgerufen wurde hier die geplante Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Thüringen und der „Transatlantic AI exchange“. Bei ihr handelt es sich um eine Plattform, welche die erheblichen Kompetenzen und Potenziale der USA und Deutschlands in der Mensch-Maschine-Wirtschaft weiter ausbauen möchte – dies erfolgt unter anderem durch Workshops, Webinare, Konferenzen und Einzelcoachings, die den Austausch über Themen der KI fördern. Ein weiterer Branchenschwerpunkt war die Optik: Auf der Photonics West trafen die Delegationsteilnehmer bedeutende Player dieses Wirtschafts- und Technologiezweigs sowie eine Delegation von Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche aus Jena, welche zeitgleich die Partnerstadt Berkeley und die Messe besuchte. Mit rund 30 Ausstellern aus dem Freistaat ist die Photonics West eine der wichtigsten Messen für die Thüringer Optikbranche.
Die USA-Reise leistete einen guten Beitrag zum Auf- und Ausbau von Kontakten zu US-amerikanischen Firmenverantwortlichen und Forschenden. Es zeigte sich, dass sowohl bei der technologischen Entwicklung als auch bei der Bewältigung des Fachkräftemangels gute Chancen für weitere transatlantische Kooperationen bestehen – dies betrachtet vor dem Hintergrund, dass die USA weiterhin der wichtigste Exportmarkt und einer der wichtigsten Handelspartner Thüringens sind. Laut Statistik beläuft sich das Handelsvolumen Thüringens mit den USA im Jahr 2022 auf knapp 2,4 Milliarden Euro. Während momentan mehr als 300 Thüringer Unternehmen Exportbeziehungen in die USA pflegen, halten 36 Unternehmen Beteiligungen an US-Unternehmen. Zugleich sind die USA einer der wichtigsten Investoren in Thüringen – so besitzen aktuell 66 amerikanische Unternehmen Anteile an Thüringer Unternehmen. Seit 1990 haben US-Firmen mehr als 2,5 Milliarden Euro in Thüringen investiert und rund 12.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die große Bedeutung der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen mit dem Fokus USA-Thüringen zeigte sich nicht zuletzt an der breiten Aufstellung der Delegation aus dem Freistaat: Neben rund 15 Unternehmen und der LEG nahmen viele weitere Thüringer Akteure aus Wirtschaft und Forschung teil, darunter die Thüringer Aufbaubank, die bm-t Beteiligungsmanage¬ment Thüringen mbH, die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), die TU Ilmenau, die Ernst-Abbe-Hochschule Jena und der INNOVENT e.V.
Bildquelle: Barak Shrama & LEG Thüringen