Die am 21. September im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft durchgeführte Informationsveranstaltung zum Zahlungsverkehr und Exportkreditversicherung im Iran-Geschäft zeigte, dass die großen europäischen Banken noch zurückhaltend im Finanzgeschäft mit dem Iran agieren, während andere kleine Banken bereits flexibler sind und zeigen, wie es gehen kann.
Im Rahmen unserer Veranstaltung wurden erläutert, dass die meisten iranischen Banken mittlerweile an SWIFT angeschlossen seien, der Zahlungsverkehr jedoch noch nicht reibungslos funktioniere. Laut Einschätzung der Deutschen Bundesbank sei der Iran immer noch ein Hochrisikoland, mit dem die deutschen Großbanken noch keinen Zahlungsverkehr abwickeln. Da die Sanktionen in den USA noch nicht vollständig aufgehoben wurden, seien viele deutsche Großbanken, insbesondere mit Verbindung zu den USA, noch sehr verhalten, in den Zahlungsverkehr verbindlich einzugreifen. Die Finanzierung von Geschäften im Iran sollten deutsche Unternehmen über eine eigene Hausbank organisieren, so die Oberbank, da der hohe Zinssatz für Kredite im Iran das Geschäft ansonsten oft unrentabel mache.
Firmen mit Interesse am Iran-Geschäft sollten dennoch nicht zu lang zögern, ein Netzwerk im Zielland aufzubauen. In der Zeit der Öffnung können bereits jetzt wichtige Kontakte für eine zukünftige Zusammenarbeit geknüpft werden.